Das Leben in all seinen Facetten ist schön. Sich lebendig fühlen, rausgehen in die Natur, Sachen erreichen, gute Beziehungen zu Freunden und Familie pflegen, eine tolle Partnerschaft führen, Kinder aufziehen, seinen Hobbies frönen, auf eine Reise gehen – es gibt so viele tolle Dinge im Leben die es lebenswert machen.
Oft hält es daneben jedoch für uns große Herausforderungen und Ausnahmezustände bereit, die es zu bewältigen und zu verarbeiten gilt. Einige davon sind beispielsweise:
- Hoher Leistungsdruck in der Arbeit
- Streit und Mobbing am Arbeitsplatz und in der Schule
- Zu viele Dinge zeitgleich in zu wenig Zeit erreichen wollen
- Privatleben und Beruf als Doppelbelastung
- Abschluss einer Ausbildung
- Bewältigung eines fordernden Studiums
- Trennung und Scheidung
- Alleinerziehung von Kindern
- Tod und schwere Krankheiten im näheren Umfeld
- Finanzielle Probleme
- Dauererreichbarkeit und soziale Medien im digitalen Zeitalter
- Zukunftsängste und Unzufriedenheit
- Zu hohe Erwartungen an sich selbst (Perfektion)
All diese Beispiele für herausfordernde Situationen können sich auf deinen Körper und deine Psyche auswirken. Sie verursachen Stress. Doch was ist Stress genau und wie wirkt er sich aus?
Stress und seine Wirkung auf uns
Stress ist aus biologischer Sicht her eigentlich eine gute Sache. In belasteten Situationen stellt sich der Körper auf Kampf oder Flucht ein. Der Körper schüttet vermehrt Adrenalin und Cortisol aus. Durch diese Moleküle wirst du fokussierter, der Körper nimmt durch geweitete Bronchien mehr Sauerstoff auf, dein Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, Muskeln werden besser durchblutet und spannen sich an. Zusätzlich dazu werden Energiereserven bereitgestellt, deine Verdauung verzögert und auch deine Empfindlichkeit für Schmerz nimmt ab.
An sich ist es total beeindruckend was unser Körper in Ausnahmesituationen im Stande ist zu leisten. Stress und die dadurch ausgelösten Reaktionen in unserem Körper lassen uns schwierige Situationen überstehen und haben in der Geschichte der Menschheit sicherlich einigen Menschen das Weiterleben gesichert, als die Zeiten noch rauer waren und es wirklich tagtäglich um das nackte Überleben ging.
Die Folgen von Dauerstress
Problematisch wird Stress erst dann, wenn es von einem selten auftretenden Ausnahmezustand in einen Dauerzustand übergeht. Dein Körper kommt dann nicht mehr zur Ruhe und es gibt keine Erholung mehr vom Stress. Die Folgen von Dauerstress sind nicht zu verharmlosen und können zu Erschöpfungszuständen und ernsthaften physischen und psychischen Problemen führen. Anhaltender Stress kann sich in so vielen verschiedenen Formen ausdrücken, sodass ich dir hier nur ein paar Beispiele angebe. Dadurch soll dir bewusst werden, welche Auswirkungen Dauerstress auf uns haben kann. Beispiele für körperliche Folgen von Dauerstress sind zum Beispiel:
- Ein beeinträchtigtes Immunsystem
- Magen-Darm Probleme
- Erhöhtes Risiko für Schlaganfälle
- Schwächung des Herz-Kreislauf-Systems, erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen
- Verspannte Muskulatur
- Kopfschmerzen
- Verschlimmerung von Hautkrankheiten
- Erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken
Du siehst, die Folgen von Dauerstress können sehr vielseitig sein. Ebenso sieht es bei den psychischen Folgen aus, einige Beispiele dafür wären:
- Burnout durch den geistigen und körperlichen Dauerausnahmezustand
- Depressionen
- Angstzustände
- Entwicklung von Essstörungen
- Entwicklung von Suchterkrankungen
- Lustlosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Motivationsprobleme
- Zwangsstörungen
- Schlafstörungen
All diese Symptome von Dauerstress sind absolut ernst zu nehmen. Bitte tue sie nicht als Lappalie abstempeln und falls du einige der vorhin aufgezählten Punkte vielleicht bei dir selbst beobachten konntest, dann wird es Zeit etwas dagegen zu unternehmen!
Was kann ich gegen Stress unternehmen?
Ebenso vielseitig wie die Symptome bei Dauerstress sind auch die Möglichkeiten, wie du Stress bekämpfen kannst. Einige gute und bewährte Mittel gegen Dauerstress sind:
Entschleunigung des Alltags
Der Alltag heutzutage ist unglaublich schnell und rasant geworden. Jeder hetzt irgendwo durch die Gegend und möchte am liebsten überall zeitgleich sein und viele Dinge parallel erledigen. Das funktioniert leider meistens nur mäßig und du bist gestresst und keiner deiner zu erledigenden Sachen widmest du richtig Zeit.
Fang also mit der Entschleunigung deines Lebens an. Überlege dir am Vortag schon, was dir morgen wichtig ist und nimm dir sonst nicht zu viel parallel dazu vor. Kümmer dich dafür um diese eine Sache richtig und widme ihr deine ganze Aufmerksamkeit. Etwas vernünftig zu erledigen ist um einiges befriedigender als drei Sachen nicht gescheit auf die Reihe zu kriegen.
Fang an, mehr zu Fuß zu gehen. Zwei Busstationen oder mehr kannst du locker schon einmal zu Fuß gehen. Dabei lernst du mehr deine Umgebung kennen, kannst dich frei bewegen anstatt eingepfercht herumzustehen und wer weiß, vielleicht rennt dir auch eine nette Person über den Weg mit der du in Kontakt kommst. Anstatt die volle Rolltreppe zu nutzen oder auf den Aufzug zu warten, nimm einfach die Treppe. Lass‘ dein Auto für kurze Wege stehen und gehe stattdessen lieber zu Fuß. Mach das ganze auch bei jedem Wetter und spüre bewusst die Regentropfen auf deiner Haut, die herabrinnenden Schweißtropfen oder die langsam einziehende Kälte.
Anstatt beim Chinesen zu bestellen oder dir ein Fertiggericht aufzuwärmen koche selbst. Es gibt viele einfache Gerichte die schnell zubereitet sind und köstlich schmecken. Alleine durch das Zubereiten von Essen kommst du etwas runter und lernst dabei noch etwas.
Die Natur erwartet dich
In der heutigen Zeit leben viele Menschen in Großstädten, wo es außer ein paar Parkanlagen mit Bäumen wenig Natur gibt. Viele Arbeitsplätze befinden sich innen drinnen und nach getaner Arbeit geht es schnurstracks nach Hause. Dabei tut es uns Menschen nachweislich extrem gut, wenn wir uns draußen in der Natur aufhalten.
Geh also raus aus deinem Zuhause und begib dich in einen großen schönen Park oder am besten sogar in den Wald. Gehe dort mindestens 30 Minuten spazieren, weg mit den Kopfhörern und lausche den Geräuschen der Umgebung. Was kannst du bewusst wahrnehmen?
Stelle deine Ernährung um
Ich glaube, dass in diesem Punkt ganz viel Verbesserungspotential für jeden von uns steckt. Ernährung ist für mich auch etwas ganz individuelles, Ernährungskonzepte und Diäten lassen sich nicht 1:1 über jeden Menschen drüberstülpen. Du musst dir selbst genügend Zeit zum Ausprobieren geben und herausfinden, was dir gut tut und was nicht. Wenn du dich gut ernährst wird es dir dein Körper und Geist mit mehr Kraft und Ausgeglichenheit danken. Einige Denkanstöße für dich könnten sein:
- Reduziere deinen Fleischkonsum auf beispielsweise zwei Mal pro Woche (z.B. Donnerstag Schnitzeltag, Sonntag Fisch).
- Bau eine kleine Hand voll Nüsse/Samen/Kerne täglich in deine Ernährung mit ein.
- Vergiss nicht auf deine tägliche Portion an Gemüse.
- Vermeide so viel hinzugefügten Zucker wie nur irgendwie möglich. Natürlich vorkommender Zucker in Früchten ist dagegen voll in Ordnung, sofern du dir z.B. nicht zehn reife Bananen pro Tag einverleibst.
- Verzichte auf Energydrinks und Softdrinks. Alleine deine Zähne werden es dir danken. Trinke stattdessen lieber Leitungswasser, Tee oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Ein Arbeitskollege hat mir erst heute wieder davon erzählt, wie toll er sich fühle, seitdem er seinen täglichen Softdrinkkonsum drastisch reduziert hat.
- Anstatt Fertigprodukte aufzuwärmen erlerne das Kochen von einfach und guten Speisen.
- Baue fermentierte Lebensmittel wie Naturjoghurt und Käse in deinen Speiseplan mit ein.
- Stopfe dich nicht permanent beiläufig mit irgendwelchen Sachen voll sondern warte auch einmal ab, bis du Hunger bekommst. In der heutigen Zeit essen wir oft nicht weil wir müssen, sondern weil die Nahrungsaufnahme zu gewissen Zeiten oder in gewissen Situationen zur Gewohnheit geworden ist.
- Schlinge dein Essen nicht herunter sondern genieße jeden Bissen bewusst und kaue lange.
- Gib intermittierendem Fasten eine Chance und versuche, für etwa 12-14 Stunden am Tag nichts zu essen. Das klingt nach einem langem Zeitraum, aber in Wahrheit ist er nicht besonders lange. Drei Stunden vor dem Schlafen gehen nichts mehr essen, acht Stunden schlafen, erst in der Arbeit frühstücken und schon hast du locker mindestens 12 Stunden beisammen.
- Stopfe dich beim Essen nicht unnötig voll. Höre lieber kurz vor dem Sättigungsgefühl zu essen auf und warte ab. Bei mir selbst setzt es aus Erfahrung immer später ein und wenn ich mich rechtzeitig zügeln konnte, fühle ich mich nachher nicht voll gegessen sondern angenehm gesättigt. Das Gefühl alleine fühlt sich schon sehr gut an.
- Im Bezug auf Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen kann ich nur empfehlen: Iss am Abend eher weniger und verzichte auf die Nahrungsaufnahme drei bis vier Stunden vor dem zu Bett gehen. Mit einem vollen Magen schläft es sich schlechter. Und den Mitternachtsimbiss kannst du mit gutem Gewissen sowieso ausfallen lassen.
- Zu guter Letzt der Klassiker: Ernähre dich ausgewogen und vielseitig! Diäten dienen maximal falls überhaupt dazu, innerhalb kurzer Zeit viel Gewicht zu verlieren. Nachhaltig und gesund ist das jedoch nicht.
Betätige dich sportlich
Wenn du den ganzen Tag über vor dem PC gesessen bist oder sonst einer körperlich wenig fordernden Tätigkeit nachgehst die sehr stressig ist, wird sich das wahrscheinlich eher früher als später rächen. Du musst für Ausgleich sorgen und etwas Druck ablassen. Das mindert den Stress und nach einer körperlichen Ertüchtigung schläft es sich auch ausgezeichnet.
Falls du dir jetzt denkst: Ich mag aber nicht ins Fitnessstudio gehen, joggen finde ich langweilig und Fußball spielen ist etwas für Proleten, dann ist das auch vollkommen ok (bis auf vielleicht die Sache mit Fußball und Proleten, überdenke deine Einstellung wenn du so denkst :-)). Es gibt jedoch in jeder größeren Stadt jede Menge sportliche Möglichkeiten und du solltest dir die Zeit nehmen, herauszufinden, was dir wirklich Spaß macht und wofür du brennst.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen: Wenn du trotz Kopfweh, Übelkeit, Schnee und Minusgraden trotzdem gerne hingehst und öfters täglich an den Sport denken musst, dann hast du genau das richtige für dich gefunden. Die Möglichkeiten sind heutzutage fast unbegrenzt: Ob japanischer Schwertkampf, Ballett, Rudern, Triathlon, Yoga, Faustball, Fitnessboxen, Parkour oder Bouldern – trau dich, neue Sachen auszuprobieren, irgendetwas wird dir sicher gefallen.
Die Rolle des Fernsehers
Es gibt so viele Menschen die mehrere Fernseher besitzen und sogar einen im Schlafzimmer aufgestellt haben. Dieser rennt nur allzu oft ab dem Zeitpunkt des Nachhausekommens und häufig auch die ganze Nacht durch. Diese Beschallung nebenbei wirkt sich negativ auf deinen Körper aus und vor allem in der Nacht während du schläfst, sollte es ruhig und dunkel sein – nicht laut und irgendetwas auf der Glotze flimmern. Besonders schade finde ich es, wenn mir Menschen in meinem Umfeld erzählen, sie könnten überhaupt nur mehr mit eingeschalteten Fernseher schlafen weil sie ansonsten bei Stille ihre eigenen Gedanken einholen. Der Fernseher überdeckt dabei nur die Symptome von Stress und anderen Problemen, er wird dir jedoch nicht dauerhaft bei einer Lösung helfen.
Smartphones und Social Media
Smartphones sind eine tolle menschliche Errungenschaft aber leider auch Fluch zu gleich. Die permanente Verfügbarkeit, die über diverse Apps von Familie, Freunden und Bekannten eingefordert wird, kann auch eine Art von Stress verursachen. Ich selbst entziehe mich dieser Sache und habe meine Datenverbindung grundsätzlich deaktiviert. Ich aktiviere sie während Pausen in der Arbeit oder wann immer es mir passt ganz bewusst. Dadurch bestimme ich selbst, wann ich mich der digitalen Welt aussetzen möchte und lasse mich zu nichts zwingen. Das ganze System ist darauf ausgerichtet dir zu suggerieren, dass wenn du nicht mitmachst du etwas wichtiges verpasst. Dabei wird eine tiefliegende Angst von vielen Menschen ausgenutzt, aber seien wir uns ehrlich: Hast du schon jemals etwas wirklich wichtiges verpasst? Wenn jemand dringend etwas von dir benötigt, dann wirst du sowieso angerufen werden. Probiere es selbst aus, lass dich nicht stressen und entziehe dich testweise für ein paar Stunden der digitalen Welt. Es lässt sich auch wunderbar ohne Social Media leben.
Fang an zu meditieren
Meditation ist eine alte Technik, mit der sich Gedanken und Gefühle beobachten und kontrollieren lassen. Die perfekte Methode also, um runter zu kommen und Stress abzubauen. Ich selbst habe einmal zu meinem Geburtstag ein Einsteigerbuch bekommen und begonnen, mich mit der Thematik zu beschäftigen. Es gibt mittlerweile sehr viel gute Literatur, Einsteigervideos bei Youtube und Kurse zu Meditation. Reinschnuppern zahlt sich auf alle Fälle aus.
Gib Psychotherapie eine Chance
Wenn es dir richtig dreckig geht und du überhaupt nicht zur Ruhe kommst, weil dich viel zu viele Sachen beschäftigen, dann ist es überhaupt keine Schande, sich Hilfe von außen zu holen. Leider ist Psychotherapie in der Gesellschaft immer noch stark verschrien und viele Menschen glauben, da gehen nur Verrückte und Gestörte hin. Dabei ist diese Annahme kompletter Unfug und ich habe in meinem Leben einige Menschen kennengelernt, die in Psychotherapie gehen.
Diese Menschen sind starke Charaktere die erkannt haben, dass sie sich etwas gutes tun wollen indem sie an sich arbeiten. Probleme erkennen, reflektieren, verarbeiten, stärker und besser daraus hervorgehen. Du selbst und alle Menschen in deinem Umfeld profitieren von deinem besseren Ich. Erzwingen kannst du oder jemand anderer diesen Schritt nicht, du musst selbst bereit sein, dich in Psychotherapie zu begeben. Falls du dich jetzt dazu noch nicht bereit fühlst, dann behalte die Idee im Hinterkopf. Wer weiß, irgendeines Tages macht es bei dir Klick und du wirst dazu bereit sein.
Als erste Anlaufstelle zum Einlesen kannst du dir hier beim Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie durchlesen, was dir Psychotherapie bringen kann und wie sie abläuft. Du kannst dort auch direkt nach geeigneten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in deiner Umgebung suchen. Schnupper rein in die Materie und lerne etwas neues kennen.
Schreib mich an
Ja, kein Schmäh: Du kannst mich auch gerne kontaktieren. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ können wir z.B. gerne gemeinsam sporteln (bin für nahezu alles zu haben) und so Stress abbauen gehen oder ich höre mir in Ruhe bei einem Tee an, was dich beschäftigt.
Tee Tee Tee
Eigentlich ist das hier ein Blog über Tee und nun hast du gute zehn Minuten etwas über Stress, dessen Auswirkungen und Strategien gegen Dauerstress gelesen. Ein bisschen bin ich abgeschweift, aber jetzt gegen Ende dieses Beitrages wird es doch noch teelastig. Auch der Konsum von Tee kann dich zusätzlich beim Runterkommen, bei der Stressreduzierung und beim Schlafen unterstützen.
Theoretisch kannst du dich mit jedem Tee hinsetzen, ihn langsam und gewissenhaft zubereiten, ruhig und bewusst genießen. Die Teezubereitung alleine kann schon der erste Einstieg zum Runterkommen darstellen. Es gibt jedoch auch spezielle Tees, die durch verschiedenste Inhaltsstoffe so abgestimmt sind, dass sie entspannend und beruhigend wirken. Einen davon möchte ich dir hier vorstellen, den Nerven-Schlaftee von Dr. Kottas.
Dr. Kottas Nerven-Schlaftee – die Rohware
Gekauft habe ich den Tee in einer Apotheke in Wien um 5,40 €. Enthalten sind 20 Doppelkammerbeutel, welche 1.6 g Tee enthalten und aroma- sowie inhaltsstoffgeschützt einzeln verpackt sind. Der Teebeutel selbst riecht schwach nach Baldrian und stark aromatisch nach Pefferminze.
Der Nerven-Schlaftee von Dr. Kottas ist ein Arzneitee und sollte finde ich wie ein normales Medikament behandelt werden. Er enthält eine Gebrauchsinformation und auch einen ernst zu nehmenden Hinweis außen auf der Verpackung: „Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen„. Viele Menschen nehmen natürliche Arzneimittel nicht für voll und denken sich, die wirken doch niemals so gut wie synthetisch hergestellte Medikamente. Dies ist jedoch ein Irrglaube, Kräuter und ihre Wirkung sollten bitte nicht unterschätzt werden.
Also falls du neben Stress noch andere körperliche Leiden aufweisen kannst oder regelmäßig Medikamente nimmst (vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel), dann bitte nimm dir vorab die Zeit und suche das Gespräch mit deiner/deinem Ärztin/Arzt oder frag zumindest in der Apotheke nach. Schließlich geht es um deine Gesundheit und dein Wohl, antagonistische Wechselwirkungen oder unerwünschte Nebenwirkungen kann niemand gebrauchen.
Ich selbst bin noch relativ jung, gesund, mache regelmäßig Sport und nehme keine Medikamente. Den Tee trank ich immer eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen, also gab es auch nichts zwecks Verkehrstüchtigkeit zu beachten. Alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Test ohne viel vorher abzuklären waren gegeben, die Packungsbeilage hatte ich natürlich vorher studiert.
Die Dosierung laut Packungsbeilage
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren gilt: Bei leichten Stress- und Unruhesymptomen können bis zu drei Tassen täglich getrunken werden. Bei Einschlafstörungen eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen 1-2 Tassen.
Bei Kindern von 2-12 Jahren gilt: Bei Unruhezuständen und Stresssymptonen bis zu zwei Tassen täglich, bei Einschlafstörungen eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eine Tasse.
Die Zubereitung
Ich habe mich strikt an die Angaben auf der Verpackung gehalten und einen Teebeutel mit etwa 125 mL kochendem Wasser übergoßen. Danach habe ich meine Tasse mit dem Untersetzer abgedeckt und 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend habe ich den Teebeutel herausgeholt und mit einem Löffel noch ausgedrückt. Damit war er fertig und wurde noch warm schluckweise getrunken.
Sensorik des Tees
Der Geruch des aufgegossenen Tees gestaltet sich ähnlich wie der der Rohware. Eine Spur Baldrian ist wahrnehmbar, ansonsten übertrifft der aromatische Geruch der Pfefferminze alles. Der Nerven-Schlaftee ergibt eine dunkelorange bis hellbraune Tasse.
Der Geschmack war sehr aromatisch und wurde vorwiegend von der Pfefferminze dominiert. Der Baldrian war schwach wahrnehmbar, der Tee schmeckte nicht bitter und war süßlich. Ich empfand den Geschmack in meinen Testversuchen als sehr angenehm und diesen Tee schlückchenweise beim Lesen vor dem Schlafengehen zu trinken stellte für mich schon ein eigenes beruhigendes und stressabbauendes Ritual dar.
Die Wirkung des Nerven-Schlaftees
Der Tee enthält als Wirkstoffe Baldrianwurzel (Valerianae radix) und Melissenblätter (Melissae folium). Für den Geschmack und zur Abrundung des Tees (sowohl in Bezug auf den Geschmack als auch die Wirkung) sind zusätzlich noch Pfefferminzblätter (Menthae piperitae folium), Orangenblüten (Aurantii flos) und Süßholzwurzel (Liquiritiae radix) enthalten.
Baldrianwurzel: Sorgt für die schläfrig machende Wirkung. Wirkt allgemein beruhigend, entspannend, angstlindernd, blutdrucksenkend und löst muskuläre Verspannungen.
Melisse: wirkt beruhigend, angstlösend, entspannend.
Pfefferminze: wirkt antibakteriell und -viral, gut für den Magen-Darm Trakt. Ich denke, Pfefferminze wird hier als geschmacksgebendes Kraut verwendet.
Orangenblüten: wirken beruhigend, leicht einschläfernd, stressmindernd.
Süßholzwurzel: wirkt entzündungshemmend, beruhigend auf die Magenschleimhaut. Hat einen süßen Geschmack und ist denke ich aus diesen Gründen in der Teemischung enthalten.
Ich hab den Tee öfters vor dem Schlafengehen beim Lesen schluckweise getrunken. Dabei behielt ich die Uhr im Auge und kann die Zeitangaben aus der Packungsbeilage bestätigen. Etwa 20 Minuten nach der Einnahme wurde mir schon leicht schummrig und nach gut 30 Minuten war die schläfrig machende Wirkung voll da. Zu diesem Zeitpunkt drehte ich immer das Licht ab und schlief sofort ein. Mehr Aussagen über die Wirkweise kann ich nicht machen, da ich ansonsten in meinem Bett auch immer gut schlafe. Jedoch möchte ich mit diesem Selbsttest aufzeigen, dass der erste Griff nicht immer gleich zu synthetisch hergestellten und hochdosierten Präparaten sein muss.
Die volle Wirkung des Tees entfaltet sich nach meiner Recherche und Wissens nach erst bei regelmäßiger Einnahme über einen längeren Zeitraum. Eventuell führe ich dazu in Zukunft ein Langzeitexperiment an mir selbst durch. Den genauen Versuchsaufbau dazu muss ich mir noch gut überlegen.
Mein Fazit und Erfahrung
Der Nerven- und Schlaftee von Dr. Kottas ist ein wohlschmeckender Tee der wirkt. Die Inhaltsstoffe sind sowohl von der Wirkung her als auch geschmacklich sehr gut aufeinander abgestimmt. Falls er dir weniger zusagt, gibt es von Dr. Kottas auch einen reinen Melissentee und Passionsblumentee. Beide wirken ebenfalls beruhigend, stresslösend, entspannend und können dir beim Ein- und Durchschlafen helfen.