Assam Tee aus Indien vom Hamburger Teespeicher

Assam SFTGFOP1 Manohari Golden Tips

Assam ist vielen Teeliebhaber*innen weltweit ein Begriff. Der Name steht für einen kräftigen und ergiebigen Schwarztee, bekannt für seine malzigen Aromen. Er steht auch für einen Bundesstaat im Nordosten Indiens, woher dieser Tee kommt. Zu guter Letzt lässt sich damit auch eine Varietät der Teepflanze assoziieren. Camellia sinensis var. assamica besitzt größere Blätter als Camellia sinensis var. sinensis und wächst anstatt im Hochland lieber in der sumpfigen Ebene.

Der Tee stammt von der Teeplantage Manohari Tea Estate. Sie liegt auf etwa 115 Höhenmetern am Rande des riesigen Flusses Brahmaputra. Die Abkürzung SFTGFOP1 in der Bezeichnung des Tees gibt die Blattqualität bzw. Gradierung an. Sie steht für Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe. Special Finest Tippy Golden gibt an, dass dieser Tee eine sehr hohe Anzahl außergewöhnlich feiner, heller bzw. goldener, haariger Blattknospen enthält. Das F für Flowery deutet nochmals an, dass für diesen Tee die zarten, fein duftenden Blattspitzen verwendet wurden. Orange lässt sich auf das niederländische Königshaus „oranje“ zurückführen. Pekoe steht für den feinen haarigen Flaum, der auf der Unterseite von jungen Trieben zu finden ist. Der 1er hinter dem Buchstabenwirrwarr soll nochmals unterstreichen, dass es sich hierbei um einen Tee der allerhöchsten Qualität handelt. Ein bisschen erinnert er mich an die Einstufung der Energieeffizienzklassen. Irgendwann einmal stand A nicht mehr für die beste Effizienz und somit wurde A+ bis A+++ eingeführt.

Um das ganze zusammenfassend einzudeutschen: Dieser Tee besteht zum Großteil aus feinsten, blumigen, fein duftenden, zarten, flaumig behaarten, hellen (goldenen) Blattspitzen von königlicher und außergewöhnlich hoher Qualität. Besser geht es nicht mehr.

Die Rohware

Den Assam habe ich in Deutschland beim Hamburger Teespeicher bestellt. 50 g haben 11.4 € gekostet. Die Rohware des Tees enthielt einen hohen Anteil an goldenen, haarigen Blattspitzen. Weiters waren viele schwarze kleine Blätter und Blattbruchstücke vorhanden, ein kleiner Stängelanteil war auch bemerkbar.

Die Zubereitung des Assam Manohari Golden Tips

Im Rahmen dieser Verkostung habe ich den Tee nach westlicher Art zubereitet. Normalerweise wiege ich dazu standardisiert 12 g ein. Ein Assam ist jedoch ein kräftiger und geschmacksintensiver Tee, daher habe ich nur 6 g für einen Liter verwendet. Aufgegossen wurde er mit kochendem Wiener Leitungswasser, insgesamt ließ ich den Assam 3 Minuten ziehen. Danach seihte ich den Tee über ein Metallsieb in eine zusätzliche Teekanne ab.

Die Teeblätter während der Ziehzeit in der Teekanne

Ich habe diesen Assam auch mit mehreren Aufgüssen probiert. Dazu habe ich eine kleinvolumige Teekanne etwa zu einem Viertel mit Tee befüllt und den Tee mit kochendem Wiener Leitungswasser aufgegossen. Den ersten Aufguss ließ ich rund 30 Sekunden ziehen, alle weiteren rund 20 Sekunden.

Nach dem Aufguss kam die Zusammensetzung des Tees noch besser zum Vorschein.

Teeblätter eines Assams nach dem Aufguss
Die Teeblätter des Assam Tees nach dem Aufguss

Wie schmeckt der Assam Golden Tips aus Indien?

Der zubereitete Tee verströmte einen malzigen Geruch. Die Farbe der Tasse war rotbraun bzw. kupferfarben. Er hatte einen ausbalanzierten, mittelkräftigen, malzigen, leicht süßlichen und schwach fruchtigen Geschmack. Eine Spur Bitterkeit war auch wahrnehmbar.

Kupferfarbene, rotbraune Farbe der Tasse des Assams
Die Farbe der Tasse

Mein Fazit

Der Assam SFTGFOP1 Manohari Golden Tips No. 330357 vom Teespeicher aus Hamburg ist ein qualitativ hochwertiger Schwarztee. Er ist geschmacklich kräftig und intensiv, in meinen Augen jedoch gut ausbalanziert. Obwohl ich kein Fan von malzigen und kräftigen Schwarztees bin, fand ich den Tee sehr gut. Deshalb bekommt er von mir vier von fünf möglichen Teekannen.