Rosenwurztee in Nahaufnahme vor dem Aufguss

Rosenwurztee aus dem Tatra-Gebirge

Vor kurzem war ich mit meinem besten Freund für ein Wochenende Krakau unsicher machen. Gleich nach unserer Ankunft auf dem Weg von unserem Hotel in die Innenstadt kamen wir an dem Teehaus Taheebo Esencja Natury vorbei. Dort kann in gemütlicher Atmosphäre Tee getrunken und natürlich auch Tee sowie Tee-Zubehör gekauft werden.

Wir schauten kurz hinein und ich fragte die Verkäuferin, ob es irgendeine Art von regionalem und typischen Tee für Polen geben würde. Sie musste kurz überlegen, empfahl mir dann aber Rosenwurztee aus dem Tatra-Gebirge. Schon nach nicht einmal einer halben Stunde in der Stadt hatte ich den ersten Tee zum Verkosten abgestaubt. So ist das eben, die „Teesucht“ will befriedigt werden und fordert ihre Opfer ein ;-).

Die Rohware

50 g Rosenwurztee kosteten 12.99 Zloty, was ungefähr 3€ entsprach.

Von der Rosenwurz werden für den Tee die getrockneten Wurzeln verwendet.

Getrocknete Wurzeln der Rosenwurz

Die Zubereitung

Laut Zubereitungshinweis auf der Rückseite der Verpackung soll ein Teelöffel Rosenwurztee mit 0.5 L kochendem Wasser aufgegossen werden. Der Tee soll 10 Minuten lang ziehen und bis zu dreimal täglich eine Tasse davon getrunken werden.

Für meine Verkostung habe ich den Rosenwurztee nach meinen standardisierten Bedingungen zubereit. Dazu habe ich 12 g eingewogen und mit 1 Liter kochendem Wiener Leitungswasser aufgegossen. Den Rosenwurztee ließ ich 10 Minuten lang ziehen.

Die Sensorik

Der Rosenwurztee lieferte eine schöne rötlich-braune Farbe der Tasse. Die Farbe erinnerte mich ein bisschen an Pflaumenwein, den ich schon häufig in einem chinesischen Restaurant nach dem Zahlen erhalten habe.

Die Farbe der Tasse des Rosenwurztees

Der Geruch des Rosenwurztees ist nur schwer beschreibbar. Mich erinnerte er an alte Korken und den Geruch eines Weinkellers.

Geschmacklich würde ich auch sagen, dass mich der Tee an alte Weinkorken erinnerte. Er war leicht herb und hinterließ ein pelziges Gefühl im Mund.

Als Tipp für die Zubereitung kann ich dir empfehlen: Bereite nur kleine Mengen des Rosenwurztees zu. Ich habe für meinen Test einen Liter aufgegossen. Beim Abkühlen des Tees konnte ich toll beobachten, wie sich zuerst nur oberflächlich eine Schlackenschicht auf dem Tee bildete. Als der Tee immer stärker abkühlte, wurde die Schicht immer stärker und es fielen sogar einige Inhaltsstoffe aus. Bei kleineren Mengen kann das nicht passieren, weil der Tee schon vorher noch warm schluckweise getrunken wird.

Die Wirkung von Rosenwurz

Rosenwurz scheint ein wahres Wunderkraut zu sein und kann vielseitige Wirkungen haben. Laut der Rückseite der Teeverpackung (google Translate sei dank) macht Rosenwurz aktiv und stimuliert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Rosenwurztee kann gegen Müdigkeit helfen und lindert Unwohlsein sowie Beschwerden, die durch Wetterumschwünge verursacht werden. Der Tee soll gegen Stress helfen und den Körper gegen Krankheiten widerstandsfähiger machen.

Die beschriebenen Wirkungen von der Packungsrückseite decken sich gut mit den erwähnten Wirkungen in meinem Kräuterbuch. Dort steht geschrieben, dass Rosenwurztee eine ausgleichende und antidepressive Wirkung haben kann. Er wirkt sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit aus und steigert sie. Antientzündlich soll sie auch wirken.

Interessant fand ich die Erwähnung über die traditionelle Verwendung. Anscheinend wird Rosenwurz auch traditionell dazu verwendet, die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern zu steigern. Daher bekommen frisch vermählte Paare in Sibirien Rosenwurz geschenkt, damit sie möglichst viel und gesunden Nachwuchs bekommen.

Mein Fazit

Der Geschmack von Rosenwurztee mag vielleicht anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig sein und wird nicht allen Menschen zusagen. Die möglichen Wirkungen von Rosenwurz sind jedoch sehr vielseitig, wodurch sich viele Anwendungen ergeben. Gib daher Rosenwurztee eine Chance und probiere ihn am besten selbst aus.