Der Ti Kuan Yin oder auch Tieguanyin genannt, ist ein chinesischer Oolong. Er gehört der Liste der zehn berühmten chinesischen Tees an. Mir fällt gerade während ich diese Zeilen schreibe auf, dass ich in den letzten Monaten einige Tees von dieser Liste verkostet habe. Den Tee gibt es je nach Herkunft in zwei unterschiedlichen Varianten. Eine eher grün ausgebaute Version aus der Provinz Fujian im Südosten Chinas und eine stärker geröstete, schwarze Version aus Taiwan.
Die Rohware
Den Tee habe ich von Roberts Teehaus in Form eines kostenlosen Probierpaketes mit sieben weiteren Tees zur Verfügung gestellt bekommen. 250 g kosten dort aktuell 13 €.
Der Ti Kuan Yin bestand aus größeren Blättern, die zu kleinen Blattknäuel zusammengerollt waren. Ein kleiner Anteil an Stengel war auch wahrnehmbar. Auffallend war die eher dunkle und schwarze Farbe des rohen Tees. Laut Beschreibung auf der Seite von Roberts Teehaus kommt der Tee aus Fujian in China, dafür sah er mir aber irgendwie nicht grün genug aus. Handelte es sich dabei vielleicht doch eher um die stärker geröstete Variante aus Taiwan?
Die Zubereitung
Für meine Verkostung habe ich den Tee nach meinem gewohnten Standardprozedere zubereitet. Dazu habe ich 12 g Tee in eine Teekanne eingewogen und mit 1 L 90°C heißem Wiener Leitungswasser aufgegossen. Den Tee ließ ich dann 3 Minuten ziehen. Am Ende der Ziehzeit goß ich den Oolong über ein Metallsieb in eine zweite Kanne ab.
Der Ti Kuan Yin eignet sich auch gut für mehrere Aufgüsse nach Gong Fu Art. Ich würde es so probieren: Den ersten Aufguss würde ich 40 Sekunden ziehen lassen, den zweiten 20 Sekunden, den dritten 30 Sekunden usw. Das ganze kannst du so lange machen, bis du alle Aromen aus dem Tee herausgekitzelt hast und der Geschmack verblasst ist.
Oolong aufgießen ist immer wieder aufs Neue spannend zu beobachten. Die Blätter aus den zusammengerollten Blattknäuel entfalten sich mit der Zeit komplett, was wunderbar mitanzusehen ist. Ich finde, am Ende der Ziehzeit sieht der Boden der Teekanne aus wie ein Kelpwald im Meer.
Die Sensorik
Die Tasse der Farbe ging ins dunkelorange bis hellbraune.
Der Tee roch nach Röstaromen. Diese dominierten auch den Geschmack, er hatte wenig grüne/florale Noten. Gut fand ich auch, dass er nicht herb schmeckte.
Mein Fazit zum Ti Kuan Yin
Der Ti Kuan Yin von Roberts Teehaus ist ein preiswerter und solider Tee. Er hat dank der Röstaromen einen eher wärmenden Charakter und eignet sich gut für regnerische Herbsttage oder die kalte Winterzeit. Ein bisschen unschlüssig bin ich noch, ob der Tee wirklich aus China, oder doch eher aus Taiwan stammt. Die schwarze Farbe der Rohware sowie die deutlich ausgeprägten Röstaromen im Geruch sowie Geschmack und nahezu komplett abwesenden grünen Noten lassen mich eher an letzteren Ursprungsort glauben. Mit 13 € für 250 g kannst du aber wenig falsch machen und den Tee selbst probieren. Schreibe mir gerne deine Meinung dazu, wie fandest du ihn?