Letztens tätigte ich einen Großeinkauf bei meinem Stammteehaus Teesalon Tête à Tee um die Inhaberin während der wirtschaftlich schwierigen Zeit in der Coronaviruskrise zu unterstützen. Aus den unzähligen Tees aus dem Teekatalog suchte ich mir unter anderem eine ganz besondere Rarität aus: Einen grünen Tee aus Kenia von der Kosabei Plantation.
Grüner Tee aus Kenia
Wenn ich an Tee aus Afrika denke, fällt mir spontan gleich marokkanischer Minztee oder Schwarztee aus Kenia ein. Aber grüner Tee? Das war für mich neu und wer schon das eine oder andere Mal meinen Blog gelesen hat wird wissen, dass ich um diesen besonderen Tee nicht herumkommen konnte.
Der Tee stammt von der Kosabei Plantation, die eine Untergruppe von Tinderet Estate zu sein scheint. Die Plantage befindet sich im Westen von Kenia auf etwa 2000 Höhenmetern. Von dem grünen Tee wird pro Jahr nur eine kleine Menge produziert, was ihm den Charakter einer Rarität verleiht. Noch dazu scheint die Kosabei Plantation zu den besten Teeproduzenten Kenias mit guter Lage zu gehören, was den Tee noch mehr Exklusivität verleiht. Der Code LC auf der Verpackung steht für eine besondere Qualitätsklasse, welche nur in bestimmten Bereichen der Teeplantage wächst. Die Stecklinge wurden angeblich von Teepflanzen aus Japan importiert, die normal für Sencha verwendet werden. Es soll auch ganz nach japanischen Vorbild produzierten werden, der grüne Tee wurde also gedämpft.
Ich würde dir hier gerne noch viel mehr Infos bieten, aber bei meiner Recherche habe ich ansonsten kaum brauchbare Infos bekommen können.
Die Rohware
100 g des Tees beim Teesalon Tête à Tee haben 12.40 € gekostet.
Vor dem Aufguss habe ich mir die Rohware des Tees genauer angesehen. Der grüne Tee von Kosabei aus Kenia besteht zum großen Teil aus Blattbruchstücken von großen Blättern, darunter mischen sich noch ein kleiner Anteil von Stengel sowie feine Blattspitzen.
Die Zubereitung
12 g des Tees habe ich in meine Teekanne eingewogen und dann mit 1 L 70°C heißem Wiener Leitungswasser aufgegossen. Den kenianischen Tee ließ ich dann zwei Minuten lang ziehen.
Am Ende der Ziehzeit goß ich den Tee über ein Metallsieb in eine andere Teekanne um.
Nach dem Aufguss kamen die Teebestandteile noch deutlicher zur Geltung. Der aufgegossene Tee hatte einen stark intensiven Geruch nach Pfirsich.
Die Sensorik
Der Geruch des Tees war eher schwach ausgeprägt. Die Farbe der Tasse verfügte über ein schönes gelb.
Der Geschmack war mild, aromatisch fruchtig mit Pfirsichnoten, süßlich und angenehm leicht herb im Abgang.
Mein Fazit
Wow, was für ein Tee! Nachdem ich mir die Rohware angesehen hatte, dachte ich mir schon: Oje, dass kann ja was werden. Das wird sicher eine herbe Angelegenheit. Umso mehr war ich dann von dem angenehm milden, fruchtigen und süßlichen Geschmack erstaunt, der genau meinen Vorlieben entsprach. Ich bin nach der Verkostung eigentlich der Meinung, dass der Tee vom Geschmack her eher als weißer Tee einzuordnen wäre, anstatt als grüner Tee. Ein grüner Tee mit so einem Geschmacksprofil war mir bis dato noch nicht untergekommen. Interessant wäre es jetzt, mehr über die Verarbeitung dieses besonderen Tees in Erfahrung zu bringen. Vom Aussehen her sieht er schon wie ein Grüntee aus. Röstaromen fehlen ihm auch, also wird er wirklich gedämpft worden sein. Vielleicht nehme ich mir die kommenden Tage noch Zeit und recherchiere intensiver nach.
Alles in allem kann ich dir diesen Tee nur empfehlen. Die 100 g werden bei mir glaube ich nicht lange halten :-).