Kenia ist nach China und Indien der drittgrößte Teeproduzent der Welt. Hauptsächlich wird dort industriell CTC-Schwarztee für den britischen Markt gefertigt. Umso mehr bin ich dadurch auf orthodox produzierte Tees aus Kenia neugierig. Einmal konnte ich bereits einen grünen Tee von der Kosabei Plantage probieren, der ausgezeichnet war. Für diesen Beitrag ist es ein grüner Tee von Teepflanzen mit violetten Teeblättern geworden: Der Kenya Steamed Purple Green Tea.
Dieser kenianische grüne Tee stammt von der Kangaita Tea Factory. Sie befindet sich nördlich von Nairobi auf etwa 2000 Höhenmetern. Die Teeplantage produziert Tee unter Fairtrade Bedingungen und ist auf orthodox hergestellte Qualitätstees spezialisiert. Mehrere Tausend Kleinbäuer*innen sind gleichzeitig auch gleich Anteilseigner*innen der Teeplantage und bestimmen somit selbst die Geschäftsführung.
Für diesen Grüntee haben kenianische Wissenschaftler*innen einen neuen Teekultivar gezüchtet. Das auffälligste Merkmal der neuen Züchtung ist die Farbe der Blätter. Anstelle von Grün besitzen die Teepflanzen dieses Kultivars violette Blätter. Durch dieses Merkmal ensteht nicht nur ein Tee mit einzigartigen Aromen sondern er sticht auf dem hart umkämpften Teemarkt auch hervor. Dadurch lassen sich höhere Preise im Vergleich zu anderen Kultivaren erzielen. Zusätzlich dazu lässt sich mit dieser Züchtung mehr Ausbeute erreichen und sie ist resitenter gegen Trockenheit.
Die Rohware
Gekauft wurde der Tee bei dem britischen Onlineshop What-Cha. 50 g haben umgerechnet rund 6.89 € gekostet.
Die Rohware dieses Tees bestand aus Knospen und gebrochenen Blättern. Ein geringer Stängelanteil war auch vorhanden. Auffallend war vor allem die schwarze Farbe. Die violetten Blätter sehen nach der Verarbeitung zu grünem Tee so speziell aus. Ich hatte mir vorab in meinem Kopf von einem Grüntee ein anderes Bild gemacht und war daher ziemlich überrascht, als ich die Packung zum ersten Mal öffnete.
Die Zubereitung von kenianischem grünen Tee
Für meine Verkostung habe ich 12 g Tee in meine Teekanne eingewogen. Dies entspricht in etwa 5-6 Teelöffel. Der kenianische grüne Tee wurde anschließend mit 1 L 70°C heißem Wiener Leitungswasser aufgegossen und zwei Minuten lang ziehen gelassen. Danach wurde der fertige Tee über ein Metallsieb in eine zweite Teekanne abgeseiht.
Nach der Ziehzeit kam die Zusammensetzung des Tees noch besser hervor. Sehr spannend war, dass die Teeblätter fruchtig nach Mango rochen.
Interessant war auch die Farbe, die die aufgegossenen Blätter auf meinem weißen Teller hinterließen. Beim Abspülen fielen mir violette Flecken auf meiner Untertasse auf. Der Tee machte seinem Namen alle Ehre.
Wie schmeckt grüner Tee aus Kenia?
So ungewöhnlich die Rohware war, so ungewöhnlich war auch die Farbe des fertigen Tees. Die Farbe der Tasse ging in das Grün-Bräunliche. Ein sehr guter Freund von mir meinte sogar, er sehe schlammfarben aus. Ja, so könnte man es auch ausdrücken.
Der Tee hatte einen milden, fruchtigen und leicht süßlichen Geschmack. Im Nachgeschmack war auch eine unauffällige Bitterkeit wahrnehmbar.
Mein Fazit
Der kenianische Steamed Purple Green Tea ist alleine durch sein Aussehen ein spannender Tee, der jedoch geschmacklich ruhig noch mehr in eine Richtung stärker ausgeprägt sein hätte können. Er war mir eine Spur zu mild, etwas mehr Frucht hätte mir gefallen. Insgesamt gesehen ist er trotzdem ein guter Standardtee, der vor allem dank seiner Milde immer wieder zwischendurch getrunken werden kann.